Diabetes - was bedeutet das?

 

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Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist eine krankhafte Störung des Zuckerstoffwechsels, die den Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht.

Das Hormon Insulin, welches in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, spielt dabei eine wichtige Rolle.

Grundsätzlich nehmen wir Energie in Form von Kohlenhydraten auf, die unser Verdauungsapparat zu Glukose (Traubenzucker) abbaut. Die Glukose wird anschließend über die Darmwand in das Blut aufgenommen und im gesamten Körper verteilt. Um die Zellen jedoch mit Glukose versorgen zu können, wird Insulin als Botenstoff benötigt. Das Hormon ist also dafür verantwortlich, dass Zucker aus dem Blut in die Zellen transportiert und dort für die Energiegewinnung nutzbar wird. Ohne Insulin verbleibt jedoch die Glukose im Blut, die Zellen können nicht mit Zucker versorgt werden und der Blutzuckerspiegel steigt an.

Der überschüssige Zucker im Blut wird über den Harn ausgeschieden, sodass der Urin süß ist. Daher rührt auch der Name "Diabetes mellitus", der aus dem Griechischen kommt und übersetzt "honigsüßes Durchfließen" bedeutet.

 

Formen, Ursachen und Symptome

Diabetes mellitus kann unterschiedliche Ursachen und Symptome haben, die in verschiedene Diabetesformen eingeteilt sind.

 

Diabetes mellitus Typ 1

Zum jetzigen Stand gehen Wissenschaftler davon aus, dass es sich bei dieser Form des Diabetes mellitus um eine Autoimmunerkrankung handelt, die durch bestimmte Erbfaktoren und Virusinfektionen begünstigt sein kann.

Zu einer Autoimmunerkrankung kommt es, wenn das Abwehrsystem Antikörper gegen körpereigenes Gewebe bildet und dieses zerstört.

Beim Diabetes mellitus Typ 1 werden die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse von körpereigenen Immunzellen zerstört. Die Folge ist letztendlich ein absoluter Insulinmangel. Das fehlende Hormon Insulin muss dauerhaft von außen zugeführt (d.h. gespritzt) werden.

Charakteristisch für eine Typ-1-Diabetes ist die ausgeprägte Gewichtsabnahme innerhalb von Tagen bis wenigen Wochen. Glukose kann ohne Insulin nicht verwertet werden, daher muss der Körper seine Energie vom Fettgewebe beziehen.

Weitere typische Symptome sind ein ständiges Durstgefühl, häufiger Harndrang, Müdigkeit, Sehstörungen, Konzentrationsstörungen, Abgeschlagenheit, Neigung zu Infektionen und Wadenkrämpfe. Schlimmstenfalls kommt es als Folge der Symptome zum diabetischen Koma mit Übelkeit, Erbrechen und Bewusstlosigkeit.

 

Diabetes mellitus Typ 2

Bei einem Typ-2-Diabetes schüttet die Bauchspeicheldrüse zwar meist ausreichend Insulin aus, allerdings reagieren die Körperzellen nicht mehr adäquat darauf (Insulinresistenz). Das heißt, die Zellen im Körper (insbesondere Muskel-, Leber- und Fettzellen) lassen die Glukose nicht mehr in das Zellinnere. Es entsteht ein relativer Insulinmangel.

In den ersten Jahren kann die Bauchspeicheldrüse dies durch die Produktion hoher Insulinmengen kompensieren. Früher oder später reicht aber auch die Mehrproduktion nicht mehr aus, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Die Bauchspeicheldrüse ist "erschöpft", sodass schließlich zu wenig Insulin produziert wird.

An erster Stelle der Ursachen an Typ-2-Diabetes zu erkranken, steht das Übergewicht. Nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen bilden die Fettzellen, insbesondere das Fett im Bauchraum, Entzündungsstoffe, die eine Insulinresistenz verursachen können.

Ein weiterer entscheidender Faktor ist auch die genetische Veranlagung. Das Kind eines an Typ-2-Diabetes erkrankten Elternteils trägt ein Risiko von 50 % ebenfalls an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken.

Weitere Ursachen können folgende sein:

Fehlernährung (zu viele Kalorien, zu fettreich), Bewegungsmangel, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, gestörter Zuckerstoffwechsel, hormonelle Störungen und Stress.

Der Typ-2-Diabetes entwickelt sich sehr langsam über viele Jahre hinweg und somit merken die meisten Betroffenen im frühen Stadium nichts von ihrem beginnenden Typ-2-Diabetes. Zu Beginn treten häufig nur unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schwäche, Sehstörungen und Infektneigung auf. Die Diagnose wird häufig erst nach Jahren durch Zufall festgestellt.

Im Vergleich zum Typ-1-Diabetes, bei dem das Insulin gespritzt werden muss, können hier im frühen Stadium eine konsequente Anpassung des Lebensstils die Krankheit deutlich lindern. Wie zum Beispiel durch Abbau von Körpergewicht, viel körperlicher Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, können zusätzlich Medikamente (orale Antidiabetika) helfen, den Blutzuckerspiegel zu senken. Bei völliger Erschöpfung der Insulinproduktion durch die Bauspeicheldrüse, muss auch hier fremdes Insulin dem Körper von außen zugeführt werden.